Mein "Platz für Traumtänzer" gefiel einem Schweizer Kunstfreund derart gut, dass er zwei Throne und zwei Schafe für seinen Garten in Zürich von mir fertigen lies.
Zwischenzeitlich stehen meine Schafe in Zürich, in einem Dorf in Thüringen, in Friedrichskoog an der Küste und in Wiesbaden.
Die Geschichte vom
NRW Kultusministerin Schäfer verleiht mir in Düsseldorf den Landespreis "Kultur prägt" für das Projekt "Viele Schafe-eine Herde", aus dem der "Platz für Traumtänzer" hervorging.
Der "Platz für Traumtänzer" entstand 2012 unter Mitwirkung von Schülern der Edith-Stein-Hauptschule in Senden, der Förderschule Burgschule Davensberg und Besuchern der beiden Sendener Jugendzentren des Ökumenischen Jugentreffs.
So sah der Platz im Sendener Ortskern vor der Umgestaltung aus. Ungepflegt und verunkrautet, mit verbeulten Mülleimern und auf den Sitzflächen verrosteten Bänken. Die vergammelten Wackeltiere und die abgestellten Fahrräder trugen auch nicht unbedingt zur Verbesserung des Eindrucks bei.
Die Kinder und Jugendlichen beklebten Betonhalbkugeln mit Glassteinen. Die "Mosaik-Knubbel" sollten zu einer Umrandung für die Bäume werden.
Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule in der Werkhalle des Betonwerks Mönninghoff beim Bearbeiten der Betonthrone und des Fahrradständers (hinten links)
Nach etlichen Wochen harter Arbeit waren die einzelnen Gestaltungselemente fertig gestellt.
Die Kinder verankerten die Mosaik-Halbkugeln im Kreis um die Bäume herum mit Beton. Anschließend wurden die Innenflächen mit Kies aufgefüllt.
Die Befestigung der tonnenschweren Throne übernahmen Mitarbeiter des Bauhofes.
Bei der Planung des Projekts war es für mich von Bedeutung, auf die örtlichen Gegebenheiten einzugehen und sie in die Gestaltung einzubeziehen. Im Haus auf der rechten Seite, hatte früher ein Sendener Bildhauer gelebt und gearbeitet. Das Phänomen vom Vergehen der Zeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hat mich schon immer fasziniert. Ich wollte in meiner Gestaltung deutlich werden lassen, dass diese Begriffe relativ sind. Um einen Bezug zur Vergangenheit herzustellen, gleichzeitig aber darzustellen, dass das, was gerade noch Gegenwart war, inzwischen Vergangenheit ist und dadurch die Zukunft unmittelbar zur Gegenwart wird , erhielt jeder der Throne auf der Sitzfläche eine beschriftete Bronzeplatte. Auf der Bronzeplatte des linken Throns steht die Einladung: "Nimm Platz und erinnere Dich". Der mittlere Thron trägt die Beschriftung: "Nimm Platz und sei Du selbst". Auf dem dritten Thron befinden sich die Worte: "Nimm Platz und warte"
Der gesamte Platz wird von einem Kreuz aus dunklen Basaltsteinen dominiert. Ich hatte sofort die Idee, dieses Kreuz in der Gestaltung ganz wesentlich zu berücksichtigen. Die Wege der beiden Schafe sollten sich gekreuzt haben, sie sollten sich bereits begegnet sein. In diesem Bild wollte ich deutlich machen, dass, wenn Wege sich kreuzen, sie anschließend in unterschiedliche Richtungen verlaufen und sich immer weiter voneinander entfernen. Der Moment der Begegung ist kurz und einzigartig. Das linke Schaf ist mit wasserblauen Glassteinen belegt, weil die gedachte Linie des Kreuzes auf der das Schaf steht, bis zum Laurentius Brunnen führt, der in direkter Linie hinter dem Haus liegt. Die Rosen auf dem Körper des rechten Schafes schaffen den Bezug zu dem alten Rosenstock hinter dem linken Thron "Nimm Platz und erinnere Dich".
Der "Platz für Traumtänzer" wird öffentlich.
Auf dem Sendener Maifest präsentierten die beteiligten Kinder und Jugendlichen voller Stolz den "Platz für Traumtänzer" der Öffentlichkeit.
"Leuten, die keine Toleranz und Weltoffenheit besitzen, darf man den öffentlichen Raum nicht überlassen!"
Nach einem einstimmigen Ratsbeschluss wurde der "Platz für Traumtänzer" zwischenzeitlich aus Sendens Ortskern entfernt .